Das Lachyoga-Studenten-Experiment
In der Fresenius-Hochschule in Hamburg stellten Studierende des Fachbereichs „Angewandte Psychologie“ im Rahmen einer Semester-Arbeit folgende Hypothesen auf: Lachyoga-Übungen mit Studenten haben kurzfristig gesehen positive Auswirkungen im Hinblick auf 1. den Stresslevel und 2. die kognitiven Leistungen. Um diese Hypothesen zur erhärten haben die fünf Studentinnen und Studenten der Arbeitsgruppe einen Versuch konzipiert, mit dem sie die Wirkung von Lachyoga mit wissenschaftlichen Methoden an Versuchspersonen testen wollten. Die Versuchspersonen waren Studierende derselben Hochschule.
Was war war der Versuch aufgebaut und wie lief das Lach-Experiment ab?
Am 6. Mai 2014 wurden in zwei verschiedenen Gebäuden der Hochschule der Versuch gestartet: in einem Gebäude nahmen Studenten, die vorher nicht wussten, was sie erwartete, 20 Minuten lang an Lachyoga-Übungen teil. Im anderen Gebäude sah sich eine Vergleichsgruppe einen Film an, der keine emotionalen Höhen und Tiefen enthielt.
Beide Gruppen wurden nach dem ersten Teil des Versuchs einem Stresstest unterzogen, in dessen Verlauf sie Anagramme („Buchstabensalat“) lösen, also zu sinnvollen Wörtern ordnen, mussten. Anschließend füllten beide Gruppen einen standardisierten psychologischen Fragebogen aus. Aus den Antworten wurden die Ergebnissen bezüglich der zwei Hypothesen generiert.
Der Versuch wurde zweimal hintereinander mit unterschiedlichen Personen durchgeführt. Insgesamt nahmen 29 Studierende daran teil (69% weiblich, 31% männlich).
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die erste Hypothese, dass Lachyoga in zeitlicher Nähe positive Auswirkungen auf die Befindlichkeit (Stressempfinden) hat, bestätigte sich. Hier wurden signifikante Veränderungen gemessen. Immerhin sank der Stresslevel um etwa 15% bei den Lachyoga-Teilnehmern. Dieses Gesamtergebnis setzt sich aus mehreren Sub-Konstrukten zusammen, nämlich Wachheit/Müdigkeit, Ruhe/Unruhe und gute/schlechte Laune. Das bedeutet, dass die Lachyoga-Teilnehmerinnen wacher, ruhiger/entspannter und besser gelaunt waren als die Vergleichsgruppe.
Bezüglich der Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten gab es zwar keine signifikanten, jedoch der Hypothese entsprechende, Ergebnisse: Die Lachyoga-Studenten konnten die Anagramme leichter lösen als die der Vergleichsgruppe.
Im Juni 2014 wurden die Ergebnisse dieses Versuchs in der Seminargruppe abschließend präsentiert und stieß auf großes Interesse bei den Zuhörenden.
Feedback und Würdigung der Arbeit aus Sicht des Lachyoga-Anleiters
Der vorliegende Versuch im Rahmen einer studentischen Semesterarbeit ist keine wissenschaftliche Studie im eigentlichen Sinne, d.h. sie genügt nicht allen entsprechenden Anforderungen. Jedoch wurde hier mit wissenschaftlichen Methoden und Überlegungen gearbeitet und experimentiert. Insofern sind die Ergebnisse interessant und richtungsweisend und damit zumindest begrenzt aussagefähig.
Erschwert wurde der Ablauf durch teilweise nicht ganz optimale äußere Bedingungen. So war die Zahl der Teilnehmenden relativ klein und die Zeit für die Übungen war sehr kurz, so dass sich die positiven Wirkungen des Lachens nicht in Gänze zeigen konnten. Zudem war die räumliche Situation nicht ideal.
Unter Berücksichtigung oben genannter Faktoren sind die Ergebnisse allerdings beindruckend. Ich gehe davon aus, dass sie bei günstigeren Rahmenbedingungen noch deutlicher ausgefallen wären und bei zukünftigen Studien ausfallen werden. Mit anderen Worten: Dieser studentische Versuch, die positive Wirkung von Lachyoga zu belegen, war aus meiner Sicht erfolgreich. Er bestätigt auch bisher geäußerte Erfahrungen von Teilnehmer an Lachyoga-Veranstaltungen.
Die Versuchsanordnung ist sehr gut und umsichtig durchdacht und gestaltet worden. Ich danke den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Phine Lehment, Maria Francken, Hendrik Möller, Lilly-Jo Kertscher und Jan-Ole Komm. Ebenso gilt mein Dank dem Seminarleiter Dr. Ingo Zobel, der die Gruppe mit diesem Thema als Mentor betreut hat.
Alex Bannes, 28.06.2014